Kostis Netzwerkberatung
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2000-12-31
Hier erst einmal ein paar Grundlagen zur Technik, später Details zur Implementation bei t-online.
Vorab aber noch dies: die ADSL Technik als solche wird durch die Deutsche Telekom eingerichtet und betrieben. Das geht bis zum "Port" an der Vermittlungsstelle.
ADSL steht für Asymmetric Digital Subscriber Line. "Asymmetric" meint in diesem Zusammenhang, daß die Übertragungsgeschwindigkeit richtungsabhängig ist, also nicht gleich hoch für beide Richtungen.
In der "Downstream"-Richtung (d. h. zum Teilnehmer) können maximal 8 Mbit/s, in der "Upstream"-Richtung (zur Vermittlungsstelle) bis 768 Kbit/s übertragen werden.
t-online bietet mit t-dsl derzeit nur einen Bruchteil der möglichen Bandbreite an: 768 Kbit/s Downstream, 128 Kbit/s Upstream.
Ob das eine Beschränkung durch die Telekom oder durch t-online ist, ist mir derzeit nicht bekannt.
ADSL wurde ursprünglich für analoge Anschlüsse entwickelt, später wurde der Standard für die Verwendung auch an ISDN Anschlüssen erweitert. In jedem Fall basiert ADSL auf der Übertragung mittels Kupferkabel.
Telefonie benötigt nur einen sehr eingeschränkten Frequenzbereich. Die von den meisten Telekommunikationsunternehmen verlegten Kupferkabel sind jedoch geeignet weit höhere Frequenzen auch über größere Strecken sicher zu übertragen.
Wenn Datenkommunikation auf der Basis von hohen Frequenzen übertragen wird, so ist die gleichzeitige Nutzung für Telefonie/ISDN und solche Datenkommunikation über ein Kabel möglich.
Damit die "normale" Telefonie/ISDN durch die hohen Frequenzen nicht beeinträchtigt wird, wird ein Splitter verwendet. Dieser Splitter ist im wesentlichen eine (passive) Frequenzweiche, ähnlich Frequenzweichen in Mehrweglautsprechern. Tiefe Frequenzen werden zum Anschluß für Telefonie/ISDN auf TAE-Buchsen geleitet und hohe Frequenzen zum ADSL Kabelmodem über eine RJ45-Buchse.
Der Splitter selbst wird direkt an die von der Vermittlungsstelle kommenden zwei Drähte angeschlossen. Ggf. geschieht das über das mitgelieferte TAE-Kabel an die im Splitter befindliche RJ11 Buchse (6-polig).
Pin | Signal |
1 | UKA b |
2, 3, 4, 5 | nicht belegt |
6 | UKA a |
Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch nur dringend empfehlen zumindest diese Verbindung über die im Splitter befindliche Klemmen zu realisieren. Bei mir gab es mit dem mitgelieferten TAE-Kabel (TAE-Ask) erhebliche Kontaktprobleme.
Die bisher verwendeten Geräte werden an die auf dem Splitter befindlichen TAE-Buchse(n) angeschlossen. Bei ISDN kommt der NTBA an die (mittlere) TAE-Buchse. Danach ist es dann wieder wie gehabt.
Das Kabel-Modem verfügt in der Regel über drei Anschlüsse, wovon normalerweise allerdings nur zwei genutzt werden. Da ist einmal der ADSL-Eingang, der mit dem Splitter verbunden wird, und andererseits die 10BaseT Ethernet-Buchse, die mit einem PC, Hub oder Router verbunden wird.
Die RJ45 ADSL Buchse ist wie folgt belegt:
Pin | Signal |
1, 2, 3 | nicht belegt |
4 | ADSL-Signal UKA'a |
5 | ADSL-Signal UKA'b |
6, 7, 8 | nicht belegt |
Damit ist für diese Buchse z. B. CAT3 Patch-Kabel nicht verwendbar. Das mitgelieferte Kabel hat eine Länge von 3 Metern, unbestätigten Quellen nach soll die maximal Länge jedoch 50 Meter betragen.
Die RJ45 10BaseT Ethernet Buchse ist wie folgt belegt:
Pin | Signal |
1 | RX+ |
2 | RX- |
3 | TX+ |
4, 5 | nicht belegt |
6 | TX- |
7, 8 | nicht belegt |
Als Kabel kommen CAT3-5 Kabel zum Einsatz. Wichtig ist, daß die Pins 3 und 6 über ein Kabelpaar berbunden werden. Damit sind die jeweiligen Pins mit Kabelpaaren verbunden: 1/2, 3/6, 4/5, 7/8 und nicht 1/2, 3/4, 5/6, 7/8.
Da von den meisten Anwendern angenommen wird, daß sie ihren PC direkt an das Kabel-Modem hängen, wurde die Ethernet-Buchse im Kabel-Modem "gedreht", so daß ein "normales" (gerades) Patchkabel zur Verbindung mit einem PC (ohne zusätzliche Komponenten wie einen Hub oder Switch) möglich ist.
Das hat zur Folge, daß ein Kabel-Modem beim Anschluß an einen Hub oder Switch bei Verwendung eines "geraden" Kabels entweder an einen Uplink-Port angeschlossen werden muß oder ein gekreuztes Ethernet-Kabel ("crossover") verwendet werden muß. Die maximale Kabellänge für 10BaseT beträgt 100 Meter.
Im Zweifel ist hier ein Switch einem Hub vorzuziehen, jedoch ist noch besser das eigene Netz vom ADSL Netz durch einen Router zu "entkoppeln". Dazu später mehr.
Diese Buchse wird derzeit bei t-dsl nicht genutzt, sie ist aber wie folgt belegt.
Pin | Signal |
1 | RX+ |
2 | RX- |
3, 4, 5, 6 | nicht belegt |
7 | TX+ |
8 | TX- |
Das ADSL Kabel-Modem ist ständig am Stromnetz zu halten. Wird das Gerät stromlos gemacht (ausgeschaltet), so wird durch in der Vermittlungsstelle festgestellt, daß keine "Verbindung" mehr besteht und das zugewiesene "Port" in der Vermittlungsstelle zur Prävention von Folgeschäden "abgeschaltet". Das bedeutet, daß zur erneuten Benutzung des Kabel-Modems ein Anfruf bei der Störungsstelle der Telekom notwendig wird.
Die Rufnummer der Telekom-Störungsstelle ist meines Wissens nach: 0800 3302000
Die Telekom bzw. t-online verwendet zum Aufbau der Verbindung zwischen dem Anwender und dem Netz des ISP (Internet Service Provider) das Protokoll "PPPoE" (PPP over Ethernet). PPP ist ein Protokoll zur "Punkt-zu-Punkt" Verbindung, also z. B. zwischen einem PC und einem anderen oder einem (Einwahl) Router. Andere ISPs, insbesondere in den USA verwenden auch andere Protokolle (z. B. "Roadrunner").
PPPoE ist erst mit Microsoft Windows 2000 im Lieferumfang eines Microsoft Betriebssystems integriert, bei allen anderen Microsoft Betriebssystemen muß für PPPoE ein Treiber installiert werden. Für Linux ist z. B. rp-pppoe vorhanden und auch für andere Betriebsysteme gibt es Treiber.
Als Alternative gibt es Router, die die Verbindung zum ISP via ADSL auf der einen Seite und Ethernet auf der anderen (LAN) Seite bieten. Diese sind meist recht einfach zu konfigurieren und bieten viele wichtige Funktionen wie NAT, Firewall, DHCP, Portmapping, DynDNS etc.
Da solche Router ab ca. Euro 200 zu haben sind, ist diese Anschaffung für Leute interessant, die keine PPPoE Treiber für ihr Betriebssystem haben oder verwenden wollen und für Leute, die mehrere PC gleichzeitig ans Internet anbinden wollen ohne einen ihrer PCs ständig eingeschaltet zu halten. Solche Router gibt es auch mit integrierten Hubs und sogar mit WaveLAN Technologie, so daß man kein Kabel im Netz benötigt.
Bei mir ist beispielsweise ein Netgear RT311 im Einsatz. Auf der einen Seite ist eine 10BaseT Buchse (ADSL) zur Verbindung mit dem Kabel-Modem vorhanden, auf der anderen Seite eine 10BaseT/100BaseTX Buchse (LAN) zum Anschluß eines PC oder auch eines ganzen LANs. Die im Augenblick gelieferte Firmware geht jedoch beim Betrieb an einem Hub in die Knie, sobald der Verkehr auf dem Hub einigermaßen hoch ist (z. B Kopie von mehreren GB über 100BaseTX zwischen zwei PC). Hier ist man mit einem Switch besser bedient.